Rund um die Welt gibt es einen bemerkenswerten Paradigmenwechsel: Nach einer Zeit mit sehr niedrigen Inflationsraten und niedrigen Zinsen in vielen Industrieländern hat so etwas eingesetzt wie eine globale Zinswende. Zuerst sind vielerorts die Kapitalmarktzinsen gestiegen, dann auch die Leitzinsen der wichtigsten Notenbanken. Und das hat nun in vielen Ländern starke Auswirkungen auf die Immobilienpreise. „2023 stellt eine Zäsur dar, die Anpassung ist in vollem Gange“, sagt Matthias Holzhey von der Schweizer Financial institution UBS. „Wir haben den stärksten Preisrückgang seit intestine 15 Jahren – seit der globalen Finanzkrise“, berichtet sein Kollege Maciej Skoczek.
Einmal im Jahr veröffentlich die UBS ihren „Blasenindex“ – und sorgt damit immer für einige Aufmerksamkeit. Die Fachleute der Schweizer Großbank vergleichen für 25 Städte aus aller Welt, wie sich dort die Immobilienpreise im Verhältnis zu den Mieten und Einkommen entwickelt haben. Sie eruieren, wie besorgniserregend die Verschuldung der Immobilienkäufer wirkt und ob man Anzeichen dafür erkennen kann, dass die Bauwirtschaft heißgelaufen sein könnte.
Der Bericht für dieses Jahr zeigt bemerkenswerte Veränderungen. Und Deutschland steht dabei ganz besonders im Blick. Vor zwei Jahren hatte die UBS Deutschlands Bankenmetropole Frankfurt in Vergleich zu allen anderen betrachteten Städten das höchste Blasenrisiko attestiert. Auch in München seien die Preise den Einkommen enteilt, aber nicht ganz so stark. Jetzt berichtet die UBS, Frankfurt gehöre mit einem Preisrückgang um quick 20 Prozent für Wohnimmobilien zu den Städten, die es am stärksten getroffen habe. Nur in Stockholm seien die Preise noch kräftiger gefallen. In München habe der Rückgang bei rund 15 Prozent gelegen.
Platzt in Frankfurt additionally gerade eine Immobilienblase? „Die Luft entweicht sehr schnell“, meinten die UBS-Fachleute: „Es sieht aus, als ob eine Blase platzt.“
Unter Ökonomen ist umstritten, ob es überhaupt Finanzblasen gibt und ob in Deutschland in den vergangenen Jahren eine entstanden conflict. Ein Kriterium könnte sein, ob die Preise sehr schnell in kurzer Zeit fallen. Für Frankfurt, wo die Preise zuvor besonders stark und schnell gestiegen waren, gilt das im Second zumindest stärker als für Deutschland insgesamt. „Das abrupte Ende des Niedrigzinsumfelds hat Preiskorrekturen auf breiter Entrance angestoßen“, sagte Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland.
Im Vergleich zwischen Frankfurt und München meinen Holzhey und Skoczek: Die bayerische Hauptstadt treffe es im Second vielleicht nicht ganz so stark wie Frankfurt, weil dort der Preisanstieg zu erheblichen Teilen schon früher begonnen habe, dort seien die Mieten stärker mitgestiegen. Möglicherweise sei die Wirtschaftsentwicklung an der Isar auch weniger volatil – und der Zuzug in die Stadt tendenziell kaufkräftiger.
Auch eine Spätfolge der Negativzinsen
Dass deutsche und Städte und Städte aus der Schweiz es im Blasenindex der Financial institution vor einigen Jahren im internationalen Vergleich ganz nach oben geschafft hatten, begründete die Financial institution auch mit den Negativzinsen im Euroraum und in der Schweiz. Diese machten die Finanzierung von Immobilien günstig – und lockten internationale Investoren auf der verzweifelten Suche nach Rendite mit wenig Risiko in den dortigen Immobilienmarkt.