marktbericht
Der DAX hat seine gestrigen Verluste komplett wettgemacht und steuert nun auf einen versöhnlichen Wochenabschluss zu. Ob der gelingt, hängt allerdings von den US-Banken ab, die heute die Berichtssaison eröffnen.
Die Anleger schütteln ihre Inflations- und Zinssorgen ab, am letzten Handelstag der Woche geht es für den DAX kräftig aufwärts – dank guter Vorgaben von den US-Börsen. Bis auf 16.724 Punkte zieht der DAX im Laufe des Vormittags an, das ist ein Plus von 1,1 Prozent zum Vortag. Der deutsche Leitindex kann seine gestrigen Kursverluste damit komplett egalisieren und sogar nach ein paar Punkte draufsetzen.
“Nach dem Rückschlag am gestrigen Handelstag scheinen sich die Marktteilnehmer heute wieder ein wenig zu erholen”, sagte Christian Henke vom Dealer IG. Tags zuvor hatte die überraschende Hartnäckigkeit der US-Inflation noch für schlechte Stimmung an der Börse gesorgt.
Mit dem Sprung über die das Dezember-Tief bei 16.626 Punkten entspannt sich auch die charttechnische Lage im DAX wieder. “Die nächste Anlaufmarke bleibt der Widerstand um 16.800 Punkten, darüber das Verlaufshoch um 17.003 Punkte”, erklärt Christian Zoller, Charttechnik-Experte der Direktbank ING. “Gelingt ein Durchbruch über die Marke von 17.000 Punkten, wäre ein Hochlauf bis 17.300 Punkte zu erwarten.”
Wie es am deutschen Aktienmarkt weitergeht, das hängt nun zentral vom Verlauf der Berichtssaison ab. Los geht es heute Nachmittag noch vor Wall-Road-Eröffnung mit den US-Banken: JPMorgan, Wells Fargo, Financial institution of America und Citigroup öffnen als erste ihre Bücher.
“Nicht nur, dass die Zahlen neue Erkenntnisse über die aktuelle Lage des Finanzsektors liefern, sie könnten auch wieder mehr Bewegung in den recht stillstehenden Gesamtmarkt bringen”, erwartet Jürgen Molnar, Kapitalmarkstratege des Brokers RoboMarkets. Laut dem Experten Thomas Altmann, Portfolio-Supervisor beim Vermögensverwalter QC Companions, müssen die Quartalsberichte nun zeigen, ob die imposante Jahresendrally am Aktienmarkt auch von starken Gewinnen untermauert ist.
Im Vorfeld der Bankenergebnisse zeigen sich die US-Futures kaum bewegt. Der Future auf den Leitindex Dow Jones legt zur Stunde 0,1 Prozent zu, während der Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 im gleichen Umfang verliert. Tags zuvor hatten die beiden Indizes ihre anfänglichen Verluste im späten Handel aufholen können und sandten damit ein positives Sign.
Im mittäglichen Devisenhandel zeigt der Greenback wieder etwas Stärke. Parallel dazu gibt der Euro um 0,2 Prozent nach auf 1,0962 Greenback. Die Feinunze Gold kostet 2.044 Greenback und damit 0,5 Prozent mehr als am Vortag.
Die Ölpreise ziehen zum Wochenschluss weiter kräftig an. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent steigt um 2,8 Prozent auf 80,44 Greenback. Hintergrund ist der sich ausweitende Konflikt in der Area des Roten Meeres. In der Nacht hatten die USA und Großbritannien zum Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen im Jemen ausgeholt. Zudem hatte die iranische Marine gestern einen Öltanker im Golf von Oman festgesetzt.
An der DAX-Spitze thront zur Mittagszeit die Aktie von Siemens Vitality. Die Experten der Berenberg Financial institution schrieben in einer Studie von einem günstig verlaufenen Schlussquartal für die europäische Branche der Stromerzeuger. So sei in diesem Zeitraum das Volumen des Solarstroms um 18 Prozent gestiegen und die Leistung des von Windkraft erzeugten Stroms um 24 Prozent.
Auch die Airbus-Aktie präsentiert sich stark mit einem Plus von über zwei Prozent. In der Spitze geht es bis auf 147,70 Euro aufwärts, das ist ein Rekordhoch. Der Flugzeugbauer hat im vergangenen Jahr 735 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert und damit seine Place als Nummer eins der Branche ausgeweitet.
Nach dem Militärschlag gegen Huthi-Rebellen setzen Anleger zum Wochenschluss verstärkt auf Rüstungsaktien. So zählt die Rheinmetall-Aktie im DAX zu den größten Gewinnern. Im MDAX setzen sich Hensoldt an die Spitze mit einem Aufschlag von quick fünf Prozent.
Der Volkswagen-Konzern hat 2023 bei quick allen seiner Marken ein Absatzplus geschafft. Insgesamt legten die Verkäufe des Konzerns im vergangenen Jahr um knapp zwölf Prozent auf intestine 9,2 Millionen Fahrzeuge zu. Bei den Marken stach insbesondere Seat/Cupra mit einem Absatzplus von intestine einem Drittel heraus, gefolgt von Skoda mit plus 18,5 Prozent und Audi mit plus 17,4 Prozent.
Die Absatz-Schwäche in China macht Porsche-Aktien zu schaffen. Titel des Sportwagenbauers sind zur Mittagszeit der größte Verlierer im DAX und ziehen auch VW und BMW abwärts. Der Porsche-Absatz in der Volksrepublik ging 2023 um 15 Prozent auf 79.283 Fahrzeuge zurück. Auch für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit schwierigen Marktbedingungen in China.
Chemie-Werte gehören derweil zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Die US-Financial institution Morgan Stanley hat für einige Papiere den Daumen gesenkt. So stufte sie Lanxess auf “Underweight” herab. Bei Brenntag und Wacker Chemie strichen die Financial institution-Experten ihre “Obese”-Empfehlung.
Aktien von europäischen Luxusgüterherstellern wie LVMH und Kering stehen zum Wochenschluss unter Druck. Sie reagieren damit auf eine Gewinnwarnung von Burberry, deren Aktien um über sieben Prozent einbrechen. Der britische Bekleidungshersteller hatte am Morgen seine Gewinnerwartungen gesenkt, nachdem der Umsatz im wichtigen Geschäftsmonat Dezember gefallen warfare.
Zehn Jahre nach der Abwanderung von TUI an die Londoner Börse dürfte die Aktie des größten europäischen Reiseveranstalters in den MDAX zurückkehren. Das jedenfalls erwartet Analyst Pankaj Gupta von der US-Financial institution JPMorgan laut einer gestern vorliegenden Studie. Nach dem Wechsel in den Prime Commonplace der Frankfurter Wertpapierbörse am 8. April – vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre – könne TUI voraussichtlich im Juni in den MDAX aufgenommen werden.
Tesla muss einen Großteil seiner Fahrzeugfertigung im brandenburgischen Werk Grünheide vom 29. Januar bis zum 11. Februar unterbrechen. Grund für die Maßnahme sei das Fehlen von Bauteilen aufgrund von Verschiebungen der Transportrouten wegen des bewaffneten Konflikts im Roten Meer, teilte der E-Autohersteller am Abend mit.
Nach dem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine, bei der im Flug ein Rumpfteil herausbrach, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA Ermittlungen gegen den Konzern eingeleitet. Die Umstände wiesen darauf hin, dass der Flugzeugbauer möglicherweise seine Pflichten bei Produktion, Inspektionen und Checks vernachlässigt habe, hieß es in einem Temporary an Boeing. Das Unternehmen bekam zehn Werktage Zeit, dazu Stellung zu beziehen.
Weil Mitarbeiter von eBay Verfasser eines On-line-Newsletters tyrannisiert hatten, zahlt die On-line-Plattform eine Millionenstrafe und kommt für drei Jahre unter Aufsicht. Zuvor waren sieben ehemalige eBay-Beschäftigte dafür verurteilt worden, dass sie zur Einschüchterung unter anderem lebendige Kakerlaken sowie einen Trauerkranz und eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske an das Blogger-Ehepaar verschickt hatten.
Einem Medienbericht zufolge sollen bei Walt Disneys Animationsstudio Pixar in diesem Jahr offenbar bis zu 20 Prozent aller Mitarbeiter entlassen werden. Dies berichtete die On-line-Zeitung “TechCrunch” gestern unter Berufung auf Insider aus dem Unternehmen. Wegen des Stellenabbaus werde das 1.300 Mitarbeiter starke Pixar-Staff in den kommenden Monaten auf unter 1.000 schrumpfen.
Die Anleger haben sich um die ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) regelrecht gerissen. Nach Angaben der LSEG wurden bis gestern Nachmittag Bitcoin-Fonds im Wert von 4,6 Milliarden Greenback gehandelt. Elf Spot-Bitcoin-ETFs – darunter der iShares Bitcoin Belief von BlackRock, der Grayscale Bitcoin Belief und der ARK 21Shares Bitcoin ETF – begannen gestern mit dem Handel.