Die Aufführung der Komödie “Pension Schöller” der Laienspielgruppe Dundenheim struggle ein Erfolg. Zugleich bedeutete sie den Abschied von Regisseur Bernhard Wolf.
Die Theatertradition in Dundenheim ist quicklebendig, jung, hoch motiviert und gewitzt. Die gelungene Aufführung der Komödie “Pension Schöller” hat am Samstagabend in der Lindenfeldhalle ein weiteres, erfolgreiches Kapitel in der Jahrzehnte umfassenden Geschichte der Laienspielgruppe hinzugefügt. Gleichzeitig endete eine langjähriges Engagement: Bernhard Wolf, der über viele Jahre zahlreiche Aufführungen ein studierte und leitete, führte letztmals Regie.
Man nehme 16 sorgfältig ausgewählte Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller, eine Verwechslungskomödie und dazu noch eine proppenvoll besetzte Halle mit einem erwartungsvollen Publikum. Fertig ist ein unterhaltsamer Abend. Hinter diesem einfach klingenden Rezept stecken monatelange, mühevolle Vorbereitung und ein großer Apparat an engagierten Helfern und Unterstützern.
Angefangen hat alles mit der passenden Auswahl des Stückes und der dazu passenden Darsteller, was dem erfahrenen Regisseur Bernhard Wolf hervorragend gelang. Wolf und seine Laienspieler sind für ihre intestine zubereiteten Stücke bekannt – so bekannt, dass bereits beim Einlass um 18 Uhr der Parkplatz der Lindenfeldhalle voll struggle und sich eine lange Schlange vor dem Eingang gebildet hatte. Alle Interessenten in der für 300 Personen bestuhlten Halle fanden einen Platz, nur ganz wenige Stühle zwischendrin waren frei geblieben.
Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Es gelang den motivierten Darstellern, ein humorvolles Abbild der Gesellschaft zu zeigen, in der “ein bisschen verrückt doch völlig regular ist”, wie die Vorsitzende der Laienspielgruppe, Sabine Rudolf, in ihrem Schlusswort betonte.
Ein Möchtegern-Schauspieler, der denkt, dass er wie Hollywoodstar Leonardo di Caprio aussieht, den aber ein Sprachfehler am Durchbruch hindert; ein eitler Gutsbesitzer, der seine Freunde mit dem Bericht über einen Blick in eine Heilanstalt für Geisteskranke beeindrucken will (“Da werden sie im Golfclub aber staunen”); ein ehemaliger Main, der nur an Auseinandersetzungen denkt; zwei Mädchen, die sich langweilen und sich nach der großen Liebe sehnen; eine resolute Frau, deren Gemahl unter ihrem Pantoffel steht, und noch andere skurrile Gestalten – das sind die illustren Charaktere des Stücks. Nicht zu vergessen ein Tierfänger, ein Draufgänger à la Indiana Jones, der auch mit dessen Erkennungsmelodie angekündigt wird und gleich die ganze Bühne mit seiner Präsenz ausfüllt oder eine Schriftstellerin, die gerne die zweite Rosamunde Pilcher wäre.
Ein kleines technisches Downside, eine anfangs im Klang etwas übersteuerte Stimme im ersten Akt, fiel angesichts der großen Spielfreude der Akteurinnen und Akteure nicht ins Gewicht und wurde im zweiten Akt behoben. Der zweite Akt zeigte schließlich auch mehr Tempo und Spielwitz als die zu Beginn sich doch etwas langsam entwickelnde Handlung. Der langanhaltende Applaus des Publikums struggle ein Zeichen für eine rundum gelungene Aufführung, bei der die Dialoge saßen und die Darsteller in ihren Rollen aufgingen.
Die Vorsitzende der Laienspielgruppe dankte abschließend nicht nur den Darstellern, sondern holte das ganze Group auf die Bühne, das hinter den Kulissen das wohl schmeckende Theatermenü zubereitet hatte: Bühnengestaltung, Maske und Kostüme, Übertragung und Beleuchtung, Bewirtung, Organisation. Ton, Plakatgestaltung, Souffleuse, die Filmaufnahme und natürlich Regisseur Wolf erhielten donnernden Applaus.