Nun will Microsoft mit KI-Apps Geld verdienen
Bisher waren die KI-Apps kostenlos, doch jetzt tritt der Konzern in die Part der Kommerzialisierung ein. Die Profi-KI Copilot Professional von Microsoft kostet 20 Greenback monatlich.
Per sofort lanciert Microsoft Copilot Professional. Es handelt sich um ein Abonnement, das sich an personal Anwender richtet und 20 US-Greenback bzw. 21 Franken professional Monat kostet – genauso viel, wie auch Open AI für sein kostenpflichtiges Abo für Chat-GPT Plus verlangt.
Für diesen Abopreis erhalten die zahlenden Kunden einige Vorteile gegenüber den Gratisangeboten wie der kürzlich veröffentlichten Copilot-App. Sie können Copilot in den Officeanwendungen Phrase, Excel, Powerpoint, Onenote und Outlook verwenden, wobei dieser Nutzen bislang eher theoretischer Natur ist: Es gibt die mit KI angereicherten Büroprogramme bislang erst als Vorschauversionen und nur auf Englisch.
Vorzugsbehandlung für zahlende Kunden
Handfester wiegt bereits jetzt der Prioritätszugang: Nutzerinnen und Nutzer von Copilot Professional dürfen die neuesten Modelle wie GPT-4 verwenden und müssen sich auch in Spitzenzeiten nicht in Geduld üben, in denen die Gratiskunden länger auf ihre Resultate warten müssen oder gar nicht bedient werden. Sie werden auch bei der Bilderzeugung mittels Picture Creator (hier ausführlich vorgestellt) bevorzugt behandelt und erhalten 100 Boosts professional Tag. Diese Boosts sorgen für eine beschleunigte Abarbeitung der Bildaufträge durch die KI.
Schliesslich dürfen Professional-Kunden eigene GPT erstellen. Das sind Varianten des Chatbots, die auf bestimmte Themen spezialisiert sind. Eine solche KI lässt sich mit eigenen Daten «anreichern» und mit Instruktionen versorgen, wie sie auf Anfragen zu reagieren hat. Mögliche Einsatzgebiete sind ein Bot, der versucht, einen bestimmten Schreibstil zu imitieren oder mit besonderer Experience aufwarten kann. Im Unternehmensumfeld liegt der Einsatz zur Kundenberatung oder für Assist auf der Hand.
Auch KMU kommen zum Zug
Auch für Unternehmen wird es ab heute einfacher, Microsofts KI produktiv zu nutzen. Anfänglich hat der Konzern seinen Copilot für Microsoft 365 nur für Grossunternehmen angeboten. Diese Lösung kann jetzt auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen gebucht werden.
Die KI-Lösung für Unternehmen sei auf grossen Anklang gestossen, teilt Marc Holitscher, Technikchef bei Microsoft Schweiz, mit: Über 200 Unternehmen würden die Software program hierzulande schon einsetzen. Holitscher verweist auch auf eine Studie von Microsoft, wonach 71 Prozent der Befragten angeben, ihr Unternehmen würde KI einsetzen. Die überwiegende Mehrheit der Projekte (92 Prozent) konnte innerhalb eines Jahres realisiert werden, und in der Studie geben die Teilnehmer an, sie hätten innerhalb von 14 Monaten die Investitionen um ein Mehrfaches eingespielt (um Faktor 3,5).
Kein Wunder, dass sich eine Goldgräberstimmung breitmacht: Microsoft darf damit rechnen, seine Umsätze dank KI zu steigern. Es passt ins Bild, dass Microsoft letzte Woche Apple als wertvollstes Unternehmen überholt hat. Die Kunden müssen sich darauf einstellen, ihr Informatikbudget wegen der KI aufzustocken – aber wenn man Microsofts Studie glauben darf, wird sich das unter dem Strich für sie mehr als rechnen.
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